Benny und Björn sind wieder da! Nein, nicht die zwei Abba-Männer sind damit gemeint, sondern die beiden Mufflons, die seit dem Frühjahr 2023 regelmäßig aus dem nahen Wald nach Lammersdorf kommen und hier wie selbstverständlich auf Nahrungssuche gehen und Spaß haben. Die Tiere wurden liebevoll als „Die Drei von der Tankstelle“ bezeichnet, obwohl der dritte Mufflon seit über einem Jahr nicht mehr gesichtet wurde. Wildtierexperten befürchten, dass er möglicherweise einem Wolf zum Opfer gefallen ist, da Mufflons von Natur aus kein Fluchtverhalten besitzen, um sich vor einem überlegenen Angreifer zu schützen.
Die beiden verbliebenen Mufflons, Benny und Björn, erfreuen sich jedoch bester Gesundheit und haben sich zu prächtigen Jung-Widdern entwickelt. Im Herbst und Winter suchen sie gerne eine weibliche Herde auf und ernähren sich hauptsächlich von Wildfrüchten. Der Lammersdorfer Wildtierexperte Karl-Heinz Kuckelkorn vermutet, dass die Mufflons im Lammersdorfer Wald zu Hause sind und sich dort auch im Winter aufhalten, während die männlichen Jungtiere im Frühjahr und Sommer ihre Ausflüge in den Ort machen.
Kuckelkorn prognostiziert jedoch, dass Benny und Björn nicht mehr lange zusammenbleiben werden, da sie bereits kleine Kämpfe austragen und sich mit ihren Hörnern rangeln. Es wird erwartet, dass sie getrennte Wege gehen, sobald sie etwas älter sind. Trotzdem erfreuen sich die Bewohner von Lammersdorf an der Anwesenheit der Tiere und betrachten sie als eine Bereicherung für die Gemeinde.
In Bezug auf Verkehrsschilder als Warnhinweis für den Wildwechsel der Mufflons sind sich die Experten uneinig. Kuckelkorn glaubt, dass die Natur dieses Problem von selbst lösen wird und offizielle Schilder nicht notwendig sind. Ortsvorsteher Andreas Hermanns stimmt dem zu und erklärt, dass eine Beschilderung innerhalb geschlossener Ortschaften nicht möglich ist und die Umsetzung einer beantragten Beschilderung lange dauern würde.
Dennoch gibt es eine Initiative von Bürgern in Zusammenarbeit mit dem Ortskartell, um Warnhinweise an den Ortseingängen anzubringen. Christoph Vormstein, Vorsitzender des Ortskartells, unterstützt diese Idee und hofft auf kreative Köpfe, die Tafeln entwerfen und herstellen können. Ein Spendenaufruf wurde ebenfalls diskutiert, um interessierte Bürger dazu zu ermutigen, sich an der Aktion zu beteiligen.
Trotz einiger negativer Erfahrungen, wie das Abfressen von Knospen im Garten oder das Bedienen auf dem Friedhof, sind die Bewohner von Lammersdorf begeistert, Wildtiere im Dorf zu haben. Letztendlich ist es wichtig, dass Mensch und Tier in Harmonie zusammenleben können, und dass Maßnahmen ergriffen werden, um sowohl die Mufflons als auch die Verkehrsteilnehmer zu schützen.
