Freitag, September 20, 2024

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Die bestialische Seite der Menschen: Wer sind die wahren wilden Tiere?

Der Film „Wie wilde Tiere“ des spanischen Regisseurs Spaniers Rodrigo Sorogoyen spielt in einem galizischen Dorf und dreht sich um die Hauptfiguren, die Bauern vor Ort sowie ein hinzugezogenes französisches Paar, das anders „tickt“ als die Einheimischen. Es kommt zu einem Drama von archaischer Gewalt, das politische Untertöne hat und den Zuschauer in seinen Bann zieht.

Die Eröffnungssequenz des Films zeigt die spektakulären Bilder der Gefangennahme eines kräftigen Pferdes. In Zeitlupe wird der Kampf zwischen Mensch und Tier als reines Spektakel präsentiert, was eine Warnung für den weiteren Verlauf der Handlung darstellt. Die Brandmarkung des Pferdes zielt auf den Menschen und symbolisiert den Kampf um Freiheit und Unterwerfung.

Antoine und Olga, das französische Paar, wollen das heruntergekommene Dorf wiederbeleben, indem sie die verlassenen Häuser sanieren. Ihr Vorhaben stößt jedoch auf Widerstand, da der Rest des Dorfes bereits einen Vertrag mit einem Windkraft-Betreiber abgeschlossen hat. Die Revolte gegen die Einmischung der Zugereisten führt zu Spannungen und Konflikten, die die Handlung vorantreiben.

Der Film thematisiert die unvereinbaren Perspektiven aus Stadt und Land und zeigt die Sehnsucht nach Fortschritt und die Konflikte, die daraus entstehen können. Rodrigo Sorogoyen fängt die aktuellen politischen Diskurse ein, die von der extremen Rechten genutzt werden, um aus der Situation politisches Kapital zu schlagen. Mit exzellenten schauspielerischen Leistungen und einer persönlichen Perspektive gelingt es dem Regisseur, ein eindringliches Bild der sozialen und politischen Realität zu zeichnen.

„Wie wilde Tiere“ ist ein fesselnder „Land“-Thriller mit tiefgründigen politischen Untertönen, der den Zuschauer mit spektakulären Bildern und einer packenden Handlung in seinen Bann zieht. Der Film entwickelt sich von einem Exploitation-Thriller zu einem sozialen Essay über das Leben auf dem Land, das Zurückgeblieben-Sein und die Sehnsucht nach Fortschritt. Rodrigo Sorogoyen gelingt es, die Spannungen zwischen Stadt und Land aufzuzeigen und die Konflikte und Vorurteile, die daraus resultieren, zu beleuchten. Ein exzellentes Beispiel für zeitgenössisches Kino, das zum Nachdenken anregt und den Zuschauer mitreißt.

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