Was sollte man tun, wenn man hilfsbedürftige Wildtiere entdeckt?

Landtiere.de: Tipps zur Vermeidung von Wildunfällen und Verhalten bei Wildtieren in Not

Die dunkle Jahreszeit hält Einzug und mit ihr die Gefahr, auf Straßen mit querendem Wild zu kollidieren. Wie Sie das Risiko für Wildunfälle verringern können und was zu tun ist, wenn man ein Wildtier in Not findet.

Im Herbst und Winter sind wilde Tiere morgens später und abends früher aktiv. Besonders am Morgen zwischen vier und sieben Uhr, sowie am Abend zwischen 17 und 23 Uhr kreuzen zahlreiche Wildtiere die Fahrbahnen. Vor dieser Gefahr warnt auch die Polizei Freiburg via Facebook: „Denkt gerade jetzt bei Euren Fahrten über Land, an und in Wäldern, an Feldern und Wiesen über möglichen Wildwechsel nach.“ Eine angepasste Geschwindigkeit, ordnungsgemäße Beleuchtung, richtige Bereifung und gesteigerte Aufmerksamkeit könnten dazu beitragen, dass ein Wildunfall verhindert und „dieses Leid zumindest etwas gemindert“ wird.

Wildtiere anhupen – ja oder nein?
Übrigens: Entdecken Sie ein Wildtier, das sich nah bei oder sogar auf der Straße befindet, ist Hupen erlaubt. Das Tier erschreckt sich und ergreift die Flucht. Schalten Sie das Fernlicht jedoch aus. Tiere, die auf diese Weise geblendet werden, verlieren häufig die Orientierung oder fallen in eine Schockstarre, wenn sie im Scheinwerferkegel stehen.

Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Kollision mit einem Wildtier kommen, sei die Polizei zu verständigen und die Unfallstelle am Telefon möglichst genau durchzugeben.

Was tun, wenn man ein Wildtier in Not findet?
Was zu tun ist, wenn man einen Waldbewohner angefahren hat oder beispielsweise beim Spazieren gehen ein verletztes, verwaistes oder krankes Wildtier findet, darüber informiert auch der Deutsche Tierschutzbund.

So verhalten Sie sich richtig, wenn Sie ein (Wild-)Tier angefahren haben:
Als Autofahrer sind Sie ethisch und gesetzlich dazu verpflichtet, einem verletzten Wildtier zu helfen und Hilfe zu rufen. Helfen Sie dem Tier jedoch auch dann, wenn Sie den Unfall nicht verschuldet haben.
Bleiben Sie ruhig, um das Tier nicht zusätzlich zu stressen. Ziehen Sie sich eine Warnweste an und sichern Sie die Unfallstelle mit Warndreieck und Warnblinker ab.
Anschließend verständigen Sie die Polizei. Warten Sie am Unfallort, bis die Polizei oder der zuständige Jäger eintrifft.
Ihre eigene Sicherheit steht an oberster Stelle. Halten Sie ausreichend Abstand zu dem verletzten Tier. Nicht nur Wildschweine, sondern auch Füchse oder Rehe können unberechenbar auf eine solche Situation reagieren.

Was tun, wenn man ein Wildtier in Not findet?
Ist das Tier nicht in akuter Gefahr, beobachten Sie es zunächst aus sicherer Entfernung. Menschliches Eingreifen ist nur dann erforderlich, wenn es sich um ein verwaistes Jungtier oder um ein krankes oder verletztes Tier handelt.
Informieren Sie den zuständigen Tierschutzverein oder die Polizei. Im Notfall gibt Ihnen auch eine Wildtierstation oder die örtliche Naturschutzbehörde Auskunft. Bei Bedarf werden Sie an fachkundige Einrichtungen weitergeleitet.
Greifen Sie als Laie nicht selbst ein – auch dann nicht, wenn das Wildtier verletzt ist. Auch zur nächsten Auffangstation sollten Sie es nicht ohne Rücksprache mitnehmen. Sie könnten sich rechtlich gesehen auf schwieriges Terrain begeben.

Insgesamt ist es wichtig, sowohl im Straßenverkehr als auch bei der Begegnung mit Wildtieren in der Natur achtsam und respektvoll zu handeln. Durch das Einhalten von Vorsichtsmaßnahmen und das richtige Verhalten im Falle eines Wildunfalls können wir dazu beitragen, das Leid von Wildtieren zu minimieren und ihre Sicherheit zu gewährleisten.