Silvester, für viele Menschen ein Fest voller Leuchtraketen, Böller und riesiger Wunderkerzen, die den Himmel erhellen und die Nacht zum Tag machen. Je lauter und greller, desto besser, so die gängige Meinung vieler Feiernder. Doch während die Menschen sich auf das Spektakel freuen, bedeutet Silvester für Tiere eine extrem stressige Zeit. Der Naturschutzbund (Nabu) warnt vor den Auswirkungen des Lärms auf Haus- und Wildtiere und fordert bereits seit 2022 ein Verbot privater Feuerwerke.
Vor allem Vögel leiden unter der Knallerei. In ihrer Panik fliegen sie viel zu hoch, kommen nicht zur Ruhe und kehren nur zögerlich zu ihren Schlafplätzen zurück. Wasservögel reagieren bereits in großer Entfernung auf Feuerwerk mit Flucht. Der Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller betont, dass die lauten Geräusche Fluchtreflexe auslösen, wodurch die Tiere unnötig viel Energie verbrauchen, die sie in der kalten Jahreszeit zum Überleben benötigen.
Auch andere Wildtiere wie Füchse, Biber und Fledermäuse werden durch den Lärm gestresst. Der Wildtierexperte des Berliner Senats, Derk Ehlert, warnt vor den schädlichen Auswirkungen der Knallerei auf Tiere. In den Niederlanden wurden die Folgen der Silvesterknallerei für Vögel untersucht und zeigten erschreckende Ergebnisse. Die Vögel steigen in viel größere Höhen auf als üblich, was sie unnötig Energie kostet und sie in lebensbedrohliche Situationen bringen kann.
Auch Haustiere leiden unter dem Lärm. Viele Besitzer berichten, dass ihre Tiere noch Tage nach Silvester verstört sind und erst langsam zur Ruhe kommen. Der Nabu schlägt vor, dass Städte und Gemeinden zentrale Feuerwerke oder Lichtshows organisieren, um den Lärm und Müll zu reduzieren. Dies würde nicht nur den Tieren, sondern auch den Menschen zugutekommen.
Insgesamt zeigt sich, dass Silvester für viele Tiere eine Zeit des Stresses und der Gefahr ist. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, wie das Feuerwerk die Tierwelt beeinflusst und mögliche Alternativen zu überdenken, um den Schutz der Tiere zu gewährleisten.
